Sandstrahlen

  1. Was versteht man unter Sandstrahlen?
  2. Wofür eignet sich Sandstrahlen?
  3. Welche Verfahren gibt es?
  4. Strahlmittel, Art und Wirkung?
  5. Reinigungswirkung
  6. Wahl des richtigen Verfahrens

1. Was versteht man unter Sandstrahlen?

Unter Sandstrahlen versteht man die Reinigung von Oberflächen durch Einwirkung von einem Strahlgut als Schleifmittel, der durch Druckluft mit entsprechender Beschleunigung über eine Düse auf das Reinigungsobjekt gestrahlt wird. Dabei wird die Luft von einem Kompressor (Baustellen- oder Werkstatt-) geliefert. Bei einigen Systemen kann über den Strahlkopf Wasser beigemengt werden.

2. Wofür eignet sich Sandstrahlen?

  • Fassadenreinigung (Klinker, Naturstein, Beton, etc.)
  • Entfernung von Farbanstrichenvon Stein (Fassaden), Metall u.a.
  • Entrosten von Metall
  • Betonsanierung
  • Brandschadensanierung
  • Aufrauhen, glätten, strukturieren und mattieren von Oberflächen

3. Welche Verfahren gibt es?

  • Niederdruck-Sandstrahlen Das Strahlmittel befindet sich in einem Kessel (25-200 l), der unter Druck gesetzt wird. Über ein Dosierventil gelangt das Strahlgut mittels Druck und Schwerkraft in den Luftstrom zur Düse. (siehe MEOS S2).
  • Niederdrucksandstrahlen mit Wasserzusatz (vor allem für Fassadenreinigung, auch Feuchtsandstrahlen genannt): Wie oben aber durch speziellen Strahlkopf kann dem Luft-Sandstrahl- gemisch Wasser beigefügt werden, um noch schonender zu reinigen und Staubentwicklung zu vermeiden. Niederdrucksandstrahlen eignet sich vor allem für größere Flächen. Druck und Sandmenge lassen sich optimal einstellen.
  • Mikro-(Niederdruck)-Sandstrahlen Für kleinste Flächen und Stellen. Die mit äußerster Vorsicht gereinigt werden müssen. Betrieben mit Werkstattkompressor (siehe MEOS Mikrostrahler S5)
  • Injektionssandstrahlen Der Luftstrom saugt das Strahlmittel quasi drucklos aus einem Vorrats- behälter zur Düse. (siehe MEOS II Luftsandstrahler) Injektionsstrahlanlagen sind weniger aufwendig im Aufbau, haben dafür aber eine etwas geringere Flächenleistung
  • Vakuumprinzip (mit Absaugung) Bei diesem Verfahren wird das Strahlmittel weggeblasen und sofort durch ein Vakuum wieder aufgefangen und erneut in den Umlauf gebracht. (siehe MEOS S4) Geringe Flächenleistung. Aber überall einsetzbar, da staubfrei. Geringster Strahlmittelverbrauch durch Wiederverwenden des Strahlguts.

4. Strahlmittel, Art und Wirkung

Je nach Anwendung können unterschiedliche Strahlmittel zum' Einsatz kommen: Granatsand, Asilikos, Korund, Stahlkugeln, Glasperlen, Steinpuder, Backpulver, u.a.
Faktoren für die Wirkung eines Strahlmittels sind die physikalischen Eigenschaften, wie: Härte, Zähigkeit, spez. Gewicht, Kornform und Korngröße.
Strahlmittel unterscheiden sich zudem stark hinsichtlich Staubentwicklung und Verbrauch.

5. Reinigungswirkung

Neben den physikalischen Eigenschaften des Strahlmittels wird die Wirkung aber auch durch den Luftdruck, die Härte der bestrahlten Oberfläche, die Düsengröße und -form, den Strahlwinkel, das Strahlbild und die Art der Verunreinigung bestimmt.

6. Die Wahl des Verfahrens (Anlage) und des Strahlguts hängt also ab von:

  • Untergrund (Festigkeit)
  • Art der Verschmutzung
  • Größe der zu reinigenden Fläche
  • Äußeren Umständen (Staubentwicklung möglich?)